Familienrat & Mediation, Familienrat

Was ist ein Familienrat?

Das Verfahren des Familienrates richtet sich an Familien, die Probleme lösen wollen und dabei die Unterstützung ihrer Verwandten und Freunde bzw. weiterer Personen (z. B. Nachbarn, Fachleute etc.) in Anspruch nehmen möchten. Dabei werden die Selbsthilfepotenziale geweckt und das Familiennetzwerk sowie das Umfeld der Familie genutzt. Ziel des Familienrates ist es, Familien zu stärken und dabei zu unterstützen, gemeinschaftlich Lösungen für die bestehenden Probleme zu erarbeiten. Dieser Empowerment-Ansatz führt dazu die Ressourcen der Familie und des sozialen Umfeldes zu aktivieren. Die Freiwilligkeit der Familien für die Inanspruchnahme des Verfahrens ist dabei eine wichtige Voraussetzung.

Für wen ist der Familienrat?

Der Familienrat eignet sich für Familien, die Probleme bzw. Konflikte bearbeiten möchten, für die sie bisher keine adäquaten Lösungen entwickeln konnten. In der Familie und ihrem Umfeld sind wichtige Menschen vorhanden, die möglicherweise zu der Lösung des Problems in Form von Ideen oder konkreten Unterstützungsangeboten beitragen können und wollen. Es ist auch möglich Fachleute zum Familienrat einzuladen, die wichtige Informationen geben und Empfehlungen aussprechen können.

Das Verfahren Familienrat wird bereits seit einigen Jahren erfolgreich in unterschiedlichen Arbeitsfeldern (z. B. Seniorenhilfe, Jugendhilfe) eingesetzt. Sehr gut kann es in der Pflege und Betreuung älterer und behinderter Menschen genutzt werden. Hier kann es zum Beispiel darum gehen, dass ein auf Hilfe angewiesenes Familienmitglied gerne weiter zu Hause leben möchte, aber die Familie bisher keine Lösung für eine ausreichende Betreuung finden konnte. Im Kreise des Familienrates bekommen die Teilnehmer fachgerechte Unterstützung, um eigenständig einen ressourcenorientierten Plan entwickeln zu können – zum Wohle aller Beteiligten. Im Business Bereich kann das Verfahren Familien bzw. Arbeitnehmer unterstützen, die durch Überlastung im Beruf den privaten Herausforderungen nicht mehr gerecht werden (z.B. zu wenig Zeit für die Familie).

Wie kommen Sie zu einem Familienrat?

Sie können direkt per Telefon oder Kontaktformular Verbindung zu mir aufnehmen. Wir verabreden einen kostenlosen Beratungstermin an einem Ort Ihrer Wahl und ich erkläre Ihnen den Ablauf eines Familienrates sowie meine Rolle als Koordinator. Es liegt dann in Ihrer Entscheidung, ob sie einen Familienrat durchführen möchten.

Angebot — Präsentation des Verfahrens Familienrat

Gerne erkläre ich Ihnen in einem kostenlosen Beratungsgespräch den genauen Ablauf des Familienrates und stelle Ihnen meine Rolle als Koordinator vor. Bei Bedarf zeige ich Ihnen einen kurzen Videofilm über das Verfahren und informiere Sie gerne über die Entstehung und Geschichte des Familienrates in Deutschland. Es besteht die Möglichkeit eine Präsentation z. B. im Rahmen einer Dienstbesprechung in Ihrer Einrichtung/Organisation stattfinden zu lassen.

Informationen über bisherige Erfolge des Familienrates

In Deutschland wird mit dem Verfahren Familienrat bereits seit Jahren, vor allem im Bereich der Jugendhilfe, erfolgreich gearbeitet. Eine sehr gute Evaluation der Fachhochschule Potsdam beschreibt die hohe Akzeptanz und die Zufriedenheit der Menschen, die einen Familienrat in Anspruch genommen haben.

Bundesweit haben sich in einigen Jugendämtern durch den gezielten Einsatz dieses Verfahrens stationäre Unterbringungen von Kindern und Jugendlichen verhindern bzw. verkürzen lassen.Die Art der Durchführung und die erzielten Ergebnisse des Familienrates haben bei den betroffenen Familien zu einer großen Zufriedenheit geführt. Darüber hinaus bietet z.B. der Pflegestützpunkt Nordfriesland seit einiger Zeit das Verfahren Familienrat als Unterstützung für Familien in der Seniorenpflege an.

Entstehung der Family Group Conference (Familienrat)

In den siebziger Jahren ist in Neuseeland der Begriff „Family Group Conference“ entstanden. Die Ureinwohner die Maori, warfen den dortigen Jugendämtern vor, Kinder und Jugendliche nicht nach den Regeln ihres Volkes zu behandeln, indem man einen Rat aus Familienmitgliedern und deren Umfeld nach Lösungen suchen lässt. Stattdessen haben sie häufig die geltenden Gesetze angewendet und Kinder und Jugendliche fremd untergebracht. 1974 wurden dann die Eingriffsrechte des Staates in Kinderschutzfällen gesetzlich klarer geregelt. Das führte dazu, dass das Verfahren „Familiy Group Conference“ (Familienrat) als gesetzliche Möglichkeit zur Klärung bei entsprechenden Problemen eingesetzt werden konnte.